Zeugnisverleihung 2024 in der Stadthalle
In unruhigen Zeiten weiß nicht nur Schulleiterin Sonja Padberg Positives zu berichten. In fast allen Beiträgen der diesjährigen Zeugnisverleihung an die Abiturienten des Jahrgangs 2023/24 überwiegt die positive Sicht auf die Zukunft. Kein Wunder: Insgesamt feierten 293 Absolventen ihr Fachabitur bzw. ihre allgemeine Hochschulreife, 20 davon besser als die Note 1,5. Ein Grund zum Feiern!
Dazu sei die gewählte Fraunhoferhalle nichts weniger als deren persönliche „hall of fame“ in Anspielung auf den ersten Chorbeitrag unter der Leitung von Dennis Schosser, so Padberg. Sie macht in ihren Begrüßungsworten deutlich, dass sie mit Sorge die gegenwärtigen geopolitischen und technologischen Entwicklungen beobachte, aber leitet daraus für die Schulgemeinschaft den kämpferischen Auftrag ab: „Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, Informationen zu überprüfen, sie kritisch zu hinterfragen, Fakten von Meinungen zu unterscheiden und demokratische Werte zu verteidigen. Ich hoffe, und ich baue darauf, dass uns die Vermittlung dieser Kompetenzen bei Ihnen gelungen ist.“ Dabei sieht sie die Künstliche Intelligenz weniger als Gefahr, sondern vielmehr als Chance, im unterrichtlichen Kontext Lernprozesse zu unterstützen. Sie unterstreicht in diesem Zusammenhang einmal mehr, dass neben fachlich-technischer Bildung auch kritisches Denken und Verantwortungsbewusstsein als zentrales Ziel mitzudenken sei. Als Basis aller unterrichtlichen Ziele hob Padberg den engen Zusammenhalt innerhalb der Schulgemeinschaft hervor – ein Lob, das auch die diesjährige externe Evaluation von außen mit „exzellenter Praxis“ attestierte.
Umrahmt wurde die Zeugnisverleihung sowie die Ehrung der Jahrgangsbesten mit dem neu gegründeten Chor, der mit seinen mitreißenden Auftritten das Publikum immer wieder zum Mitklatschen und -singen animierte, darunter auch ein selbst zusammengestelltes „4-chords-medley“.
Als Stellvertreterin des Landkreises sowie der Stadt Straubing beglückwünschte Martha Altweck-Glöbl die Absolventen mit herzlichen Worten: „Sie haben Leistungsbereitschaft gezeigt, sind gewachsen und haben wertvolle Erfahrungen gesammelt. Sie können stolz auf sich sein!“ Auch sie wünscht sich für die junge Generation eine Kultur der Zusammenarbeit, vor allem im analogen Leben. Aus ihrer Erfahrung heraus könne man alle großen Herausforderungen mit einer großen Portion Gelassenheit und Humor meistern. Dabei sei es auch wichtig, sich an Vorbildern zu orientieren: „Und damit meine ich nicht gekünstelte Influencer oder Sprücheklopfer, sondern Freunde, Familie oder andere Mentoren“, da sie wichtige Impulsgeber sein können.
Nach den herzlichen Glückwünschen der Elternbeiratsvorsitzenden Michaela Wall, die den Abiturienten den nötigen Spaß beim Feiern gönnt, dankt sie den Lehrkräften sowie der Schulleitung für die auf gegenseitiger Wertschätzung beruhende Kooperation.
Am Ende lässt SMV-Vertreterin Julia Hauser die zahlreichen Aktionen der Schülermitverantwortung humorvoll Revue passieren und bestätigt, dass eine von ChatGPT verfasste Rede letztlich nur Floskeln ohne Inhalt seien. Denn den vom Chat-Bot vorgeschlagenen „wundervollen Geist des Miteinanders, den wir in unsere Zukunft tragen“ will sie vielmehr verstanden wissen als eine tatsächliche Gemeinschaft, in der Offenheit, Akzeptanz und Zusammenhalt zentrale Werte darstellen und auch gelebt werden. Denn nicht weniger sei die Schulzeit gewesen, „in der Schüler von 16 bis 26 (Jahren) aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern in unterschiedlichen Zweigen zusammenkommen und dies als Bereicherung empfinden.“