Noch sind sie in Real-, Wirtschafts- bzw. Mittelschulen oder im letzten Ausbildungsjahr, aber viele junge Erwachsene setzen sich intensiv mit der Frage auseinander, was danach kommen soll: Noch einmal die Schulbank drücken oder ab ins Berufsleben? Für Viele ist das eine Entscheidung, die schwer wiegt und die auch gut überlegt sein will.
Allerdings auch keine, die einem für immer den Weg verbaut, beruhigt Christian Mocker, Beratungslehrer an der FOSBOS Straubing: „Es kann auch nach der ‚Lehre‘ weitergehen mit dem Fachabitur bzw. Abitur. Wer nach dem Mittleren Schulabschluss denkt ‚Ich will noch mehr!‘, der ist bei uns richtig“, so Mocker, der rund um den Informationstag vergangenes Wochenende alle Interessierten gerne berät. Letztlich gebe es also viele Wege, die ans gleiche Ziel, nämlich der allgemeinen Fachhochschulreife sowie der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife, führen. Es gilt nur, für sich den richtigen herauszufinden.
Die Schüler Lena Gräfinger und Henri Comman berichteten den Besuchern über ihren Bildungsweg: Henri kam von der Wirtschaftsschule mit einem ganz konkreten Berufswunsch und ist sicher, mit der FOSBOS die richtige Schule für sich gefunden zu haben: „Ich möchte auf jeden Fall die allgemeine Hochschulreife, denn ich will an die Universität. Nach meiner Mittleren Reife habe ich schon überlegt, ob ich weitermachen soll, denn ich kam vom Gymnasium, aber letztlich hatte ich ja ein Ziel vor Augen. Hier schätze ich vor allem das angenehme Lernklima und den familiären Umgang untereinander.“ Aber nicht immer steht ein konkreter Berufswunsch fest, wenn die Schüler sich für die 11. Klasse oder die Vorklasse anmelden: Lena Braun aus der 13. Klasse war sich nicht sicher, ob sie mit einer Lehre starten oder an die FOS kommen will. Zudem hatte sie Zweifel an sich und ihren Fähigkeiten. Aber schon während der ersten Praktikums- und Unterrichtsblöcke war ihr klar: „Ja, ich traue mir die FOS zu und ich bekomme positive Rückmeldungen. Und noch mehr: Ich wurde in meinem Selbstvertrauen unheimlich gestärkt.“ Nachdem sie nach der 12. Klasse ihr Fachabitur so gut geschafft hatte, hängte sie noch ein Jahr dran, um die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Bei Berichten wie denen von Lena werden auch die Besonderheiten der Schulart deutlich: Neben dem regulären Unterricht verläuft in der 11. Jahrgangsstufe der FOS die fachpraktische Ausbildung, während der die Schüler insgesamt ein halbes Jahr intensiv mit arbeitsweltlichen Themen in Berührung kommen. Zudem ordnen sich die Schüler verschiedenen Ausbildungszweigen – Sozialwesen, Technik, Wirtschaft/Verwaltung und Gestaltung – bei der Anmeldung zu.
Wer wie lange dann an der FOS oder BOS bleibt, hängt auch davon ab, welchen Schulabschluss er oder sie ablegen will: Genügt die Fachhochschulreife, um an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften – zum Beispiel in Regensburg, Landshut oder Deggendorf – zu studieren, dann sind es zwei Jahre FOS oder ein Jahr BOS. Will man an die Universität, erlangt man in der 13. Klasse FOS oder BOS die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife. Somit sind alle Schüler mit Mittlerer Reife, ob mit oder ohne absolvierter Ausbildung, zugangsberechtigt. Wem das alles zu schnell geht, kann in speziellen einjährigen Vorklassen oder halbjährigen Vorkursen nach den Abschlussprüfungen die notwendigen Grundkenntnisse erwerben und sich den Eintritt in die 11.Klasse FOS bzw. die 12. Klasse BOS erleichtern. Zudem gibt es unterrichtsbegleitende Unterstützung durch Förderkurse und Tutorien.
Für das kommende Schuljahr startet die Anmeldung am 17. Februar.
Nähere Informationen zu den Ausbildungsrichtungen sowie den Anmeldemodalitäten auf www.fosbos-straubing.de oder unter 09421-187760
Julia Vogel, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
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