„Wir sind seit über 30 Jahren Nachbarn und hatten eigentlich die ganze Zeit kaum miteinander zu tun. Aber jetzt hängen die kreativen Entwürfe der jungen Leute in meinem Schaufenster. Großartig!“, so beschreibt Franz Reicheneder, der zusammen mit seiner Schwester Edeltraud Stolze am Stadtgraben 30 den Frisörsalon betreibt, die erfolgreiche Kooperation mit der FOSBOS Straubing. Wer an den sechs Schaufenstern vorbeigeht, kann seit Jahresbeginn eine Kollektion der Arbeiten bestaunen. Sie sind das Ergebnis einer originellen Idee und deren kreativer Umsetzung durch die Schülerinnen und Schüler des FOS-Gestaltungszweigs.

Thematisch sollten sich die neuen dekorativen Arbeiten im weitesten Sinne um Haare und Frisuren drehen, aber bei der Umsetzung bestand große Freiheit. „Die Herausforderung war natürlich, dass wir groß arbeiten mussten, denn die Schaufenster müssen auch räumlich gefüllt sein,“ erklären die Projektbetreuerinnen Petra Lummer und Sascha Gratza. Da es im Sinne der Auftraggeber war, durfte es auch ausgefallen sein, was die Form, Farbe und Textur betraf. Auf diese Weise entstanden ganz unterschiedliche Entwürfe: Momentan hängen am Stadtgraben überdimensionale, malerisch ausgearbeitete Frisurenarrangements aus. Da das Geschwister-Team von den konzeptionellen Umsetzungen allerdings so angetan war, werden das ganze Jahr über insgesamt vier Serien am Stadtgraben zu sehen sein. Darunter lassen sich auch witzige Sprüche mit typografischen Arrangements finden: „Wenn du eine Pechsträhne hast, wir färben sie bunt!“. Beide Seiten bestätigen, dass es ein besonderes Projekt war: „Ich war fasziniert vom Ideenreichtum der Teams. Solche jungen Menschen brauchen wir in unserem Laden!“ schwärmt Franz Reicheneder. Und Sascha Gratza unterstreicht ebenfalls: „Die Gruppendynamik während des Arbeitsprozesses war bemerkenswert! Unsere Schülerinnen und Schüler hatten verstanden: Hier werden wir sichtbar und somit auch der Salon.“ Wer also zu Fuß vorbeischlendert oder einen Blick aus dem Auto an der Ampel wirft: Es sollte sich auf jeden Fall lohnen.